Roman Pichler hat einen schönen Artikel zur Vision geschrieben, die jedem Produkt (und jedem Projekt) zugrunde liegen sollten („The Product Vision„). Für mich waren die fünf Elemente einer guten Vision am wertvollsten, auch wenn sie zum Standard einer guten Produktstrategie gehören:
1. Who is going to buy the product? Who is the target customer?
2. Which customer needs will the product address?
3. Which product attributes are critical to satisfy the needs selected, and therefore for the success of the product?
4. How does the product compare against existing products, both from competitors and the same company? What are the products unique selling points?
5. What is the target timeframe and budget to develop and launch the product?
Hinzufügen könnte man noch die beiden Fragen, wer das Produkt eigentlich will (und wer nicht!) und was geschehen würde, sollte das Produkt nicht (rechtzeitig) kommen.
Der Schlüssel einer guten Vision ist der richtige Kompromiss zwischen Verständnis und Kürze. Roman verlangt, dass man die Produktvision innerhalb einer Fahrstuhlfahrt erklären können muss — allerdings stammt der „Elevator Pitch“ aus den USA, wo Bürogebäude in der Regel deutlich höher sind, als bei uns… Wichtig ist auch das Verständnis, dass die Vision im Laufe des Projektes reift. Man sollte nicht am Anfang ein halbes Jahr investieren, um die Vision zu erstellen bevor man anfängt zu arbeiten und damit durch die Hintertür den Wasserfall wieder einführen. Kundenfeedback und eigene Erfahrung sind wichtige Bestandteile einer Produktvision und beides bekommt man erst, wenn man schon ein Stück unterwegs ist.
Ich persönlich versuche, die Vision am Anfang eines zwei- bis dreitägigen Kickoff-Workshops erstmals zu fixieren. Das ist zwar häufig nur der allererste Anfang, er stellt aber sicher, dass alle Teammitglieder an ihrer weiteren Ausarbeitung beteiligt sind. Zugegebenermaßen kann man auch deutlich mehr Zeit in eine Vision investieren, ohne gleich dem Wasserfall zu verfallen, doch habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Diskussions- und Lernprozess im Team wichtiger ist, als das formale Ergebnis. Und es schadet durchaus nicht, wenn einige Fragen erst im Laufe der ersten Iterationen geklärt werden.
„Roman Pichler hat einen schönen Artikel zur Vision geschrieben, die jedem Projekt (und jedem Projekt) zugrunde liegen sollten (The Product Vision). “
Meinst Du vielleicht „jedem Projekt (und jedem Produkt)“?
Oops, danke für den Hinweis. Ich habe es korrigiert!