Nach einer Umfrage von Martinig & Associates ist der Einsatz testgetriebener Entwicklung zwischen 2006 und 2008 von 14% auf 20% der befragten Organisationen gestiegen. Das ist auf der einen Seite erfreulich, auf der anderen Seite zeigt es aber, dass wir noch immer bei den „Early Adoptern“ sind. Daran gemessen, dass TDD im Gegensatz zu informellem „Nachtesten“ bei gleichem oder sogar verringertem Aufwand fast die doppelte Testabdeckung erreicht (persönliche Erfahungen sowohl von mir als auch von Johannes Link), dürfte die geringe Nutzung weder an wirtschaftlichen noch an methodischen Gründen liegen. Ich vermute eher, dass viele Entwickler sich zunächst subjektiv langsamer fühlen, wenn sie testgetrieben arbeiten — und nicht das Durchhaltevermögen haben, sich einmal zwei oder drei Monate auf das Verfahren einzulassen, bevor sie aufgeben. Dann würden Sie nämlich feststellen, dass sie deutlich weniger Fehler beheben müssen und damit wesentlich schneller sind, als vorher. Vielleicht nicht bis zu ersten „hingerotzten“ Version, aber sicher bis zum produktionsfähigen Code. Nur wenige Teams schaffen dieen Schritt denn auch aus eigener Kraft ohne Coaching.